Endlich wieder Bergluft schnuppern! Für meine erste Bergtour in diesem Jahr schloss ich mich den Flinkfüßern, einer Berglaufgruppe des DAV, an. Von Benediktbeuern ging es über die Tutzinger Hütte auf die Benediktenwand – ein anstrengender Run’n’Hike mit lohnender Aussicht!
Nach meinem Ausflug in die „schnell & flach“-Laufwelt haben mir die Hummeln im Hintern unmissverständlich mitgeteilt, dass sie gerne mal wieder in der „ein bisschen weniger schnell & dafür Höhenmeter“-Laufwelt rumsummen wollen.
Also brach ich am 10. Juni gemeinsam mit den DAV-Flinkfüßern zu einem Berglauf Richtung Benediktenwand auf.
Wir starteten im idyllischen Benediktbeuern und machten uns auf den Weg zur Tutzinger Hütte. Dort wollten wir spontan entscheiden, ob wir den Gipfel der Benediktenwand auch noch mitnehmen würden.
Zunächst ging es mäßig ansteigend, dann immer steiler werdend einen Forstweg entlang. Ein Teil der Gruppe lief in schnellerem Tempo voraus, während die restliche Truppe und ich es etwas gemütlicher nahmen und die steileren Passagen gingen speedhikten.
Schließlich liefen wir hier eine beschwerliche Wegstrecke für Mensch und Tier (was das Wort „früher“ auf dem Schild verloren hat, ist mir ein Rätsel) 😉
Nach einem finalen, wurzeligen Anstieg und rund 11 km mit 700 hm erreichten wir das Zwischenziel, die Tutzinger Hütte. Wir stärkten uns mit einem kühlen Getränk und beschlossen, auch noch gemeinsam den Gipfel der Benediktenwand dranzuhängen. 500 hm mehr, geht schon noch. Gruppendynamik!
Relativ schnell verwandelte sich unser Run nun in einen Hike, da es immer steiler und felsiger wurde. Ich spürte langsam, wie meine Kraft und Ausdauer nachließ. Immerhin habe ich dieses Jahr noch nicht viele Höhenmeter gesammelt und bin ganz gut aus der Übung. Die anderen Flinkfüßer hingegen machten ihrem Namen alle Ehre und liefen/wanderten/kraxelten fröhlich vor mir her. Aber es wurde immer wieder gewartet, sodass wir als Gruppe zusammen blieben und während der Verschnaufpausen die schöne Landschaft genießen konnten.
Oben angekommen wurden wir mit einer tollen Aussicht belohnt. Leider zog es etwas zu und windete sehr, sodass wir nach einer kurzen Riegel- und Trinkpause weiterzogen – jetzt hieß es, die über 1200 hm wieder hinunter zu laufen. Oberschenkel olé!
Der Abstieg von der Benediktenwand war zunächst relativ technisch, was ja nun noch nie meine Stärke war. Und erst recht nicht zur Zeit, wo meine Füße monatelang keinen Bergtrail betreten haben.
Also beschlagnahmte ich den Gruppen-Guide und tippelte fröhlich plaudernd mit ihm zur Tutzinger Hütte runter, während die anderen downhillbegeisterten Flinkfüßer längst davongepest waren.
Immerhin bekamen wir so die Gelegenheit, zwei Steinböcke aus nächster Nähe zu beobachten, die direkt vor uns über den Pfad trabten und uns schließlich von oben herab anstarrten.
An der Tutzinger Hütte vereinte sich die Gruppe wieder und wir nahmen den restlichen Abstieg in Angriff. Dieser führte zunächst wieder den Wurzelweg hinab und anschließend über eine Almwiese mit tierischen Streckenposten.
„Ab jetzt geht es wirklich nur noch bergab!“, hieß es immer wieder. Und immer wieder wurden wir eines Besseren belehrt, wenn ein fieser kleiner Gegenanstieg in den Blick kam. Aber tendenziell stimmte es natürlich und meine Oberschenkel meldeten diskret Muskelkater für die nächsten Tage an. Bis auf ein paar steinig-geröllige Pfade war der Abstiegsweg angenehm trailig und abwechslungsreicher als der Aufstieg über den Forstweg. Eine gute Routenwahl!
Nach rund 27 km und über 1200 hm im Auf- und Abstieg waren wir alle froh über eine leckere Stärkung im Klosterbiergarten von Benediktbeuern. Eine tolle Run’n’Hike-Tour mit netten Menschen und lohnenswerter Aussicht!